[Selbst]Experimente – Eine panoptische Aufführung
Die (flüchtige) Überwachung, die Gesellschaft und Individuen in vielschichtiger Weise strukturiert und bestimmt, bildet den Ausgangspunkt für dieses performative Ereignis. Räume und Darstellende werden in den unterschiedlichen Aufführungsstationen nicht nur von einem Außen beobachtet sondern überwachen sich zunehmend selbst. Folge sind Feedbackschleifen, expressive Körper, transformierte wie standardisierte Bewegungen und Klänge, panoptische Blicklenkungen (zu sich selbst), selbstauflösende Kostüme und Darstellungen der Auswüchse eines Evaluations- und Datenerhebungszwang, wie er spätestens mit Facebook, Twitter, Google und zahlreichen anderen Diensten der Social Media einher geht. In dem theatralen 4000qm großen Raum der Gleishallen des Güterbahnhofes können die Zuschauerinnen und Zuschauer durch die unterschiedlichen Bühnen flanieren und den Blick ins Innen und Außen der Aufbauten wagen. Sie werden dabei selbst Teil des Experiments.
Das Projekt setzt sich mit performativen Aspekten in Kunst und Design auseinander und lotet dabei auch die Möglichkeiten der digitalen Medien in diesem Feld aus. Erprobt werden Aufführungsformen, die sich zwischen Theater und Ausstellung verorten lassen. Mit den nur für eine kurze Dauer (insgesamt 2,5 Stunden) präsentierten Projekten wird das Potential eröffnet auch Unbeabsichtigtes, Überraschendes zu ermöglichen. Das Ereignis der zeitlich begrenzten Aufführung ist einmalig.
Die audiovisuelle Aufführung ist eine interdisziplinäre Arbeit von Studierenden des ntegrierten Designs und der Digitalen Medien. An dem Projekt sind insgesamt 40 Studierende beteiligt, die 22 klang-räumliche performative Projekte für dieses Ereignis entwickelt haben.
Betreut und begleitet wurde das Projekt von Prof. Dennis Paul (Interaktion und Raum), Prof. Kai Lehmann (Integriertes Design), Prof. Dr. Andrea Sick (Medienwissenschaften), Annika Tritschler (Alumna Integriertes Design)