Hochschulpreis Digitale Medien 2018
Gratulationen an die Gewinner des Hochschulpreis Digitale Medien 2018:
- 1. Preis: Lotta Stöver: Mutiertes L-System
- 1. Preis: Leonard Puhl: Downstream
- 2. Preis: Luca Iuzzolino und Timo Johannes: Hunter/Gatherer
- 3. Preis: Cassia Vila: A Desire not so Strong
Sonderpreis Medieninformatik/Mediengestaltung: Johanna Hartmann, Lennart Schunk, Timo Scholz (alle Universität Bremen) und Lukas Kern (HfK Bremen): VR (360° Video)
Jury Mitglieder waren:
- Jana Linke (Berlin, Medienkünstlerin)
- Edit Molnár (Oldenburg, Kuratorin und Leiterin Edith-Russ-Haus für Medienkunst)
- Jarl Schulp (Amsterdam, Director Fiber Festival Amsterdam)
1. Preis: Leonard Puhl: Downstream
Die interaktive Installation “Downstream” visualisiert Datenmengen. Leonard Puhl sagt: „It creates an open wireless network and continuously tracks every megabyte of data passing through. The machine translates these abstract virtual entities into 1.2g, 6mm steel balls, which fall to the ground.“ Der Datenstrom wird umgehend wahrnehmbar. Die Jury überzeugt die sehr poetische und musikalische Installation, die Cyberaktivitäten in den konkreten physischen Raum übersetzt. Sie ist auch ohne Hintergrundwissen oder Narration sofort sehr eindrücklich und eine sehr schöne, vielschichtige Arbeit. mehr
1. Preis: Lotta Stöver: Mutiertes L-System
Das “mutierte L-System” ist der räumlich gewordene L-System-Algorithmus. Durch Mutation und Ausbildung architektonischer Strukturen kämpft er ums Überleben und strotzt dieser neuen räumlichen Umgebung. Die Jury überzeugt die Einfachheit und Klarheit der skulpturalen Arbeit. Das Wechselspiel zwischen Spannung und Fragilität vermag einen nachdrücklichen Eindruck zu erzeugen. Die auch als kinetische Skulptur zu bezeichnende Installation schafft es, ihre Energie auf die Betrachterin oder den Betrachter zu übertragen. Die Jury betont die poetische Wirkung der für sich allein stehenden Arbeit. mehr
2. Preis: Luca Iuzzolino mit Timo Johannes: Hunter / Gatherer
“Hunter / Gatherer” sucht mit Hilfe zweier Geräte im deterministischen, technologischen Alltag nach Möglichkeiten, den echten Zufall zu reintegrieren. Hunter / Gatherer führt zu Orten, die vom aufgezwungenen Determinismus des Menschen wenig betroffen sind, um dort den echten Zufall zu ernten – bestehend aus Zahlen, die die einzig gewünschte, nicht-deterministische Komponente im sonst so geordneten und sortierten Weltbild des Menschen sind. Der narrative Charakter der Arbeit sowie die sich darin entwickelnden komplexen Gedankengänge überzeugen die Jury ebenso wie die sehr spannende technische Umsetzung. Mit der qualitativ und optisch sehr guten Gestaltung und dem performativen Charakter der Arbeit bringt sie den Mut auf, dazu aufzufordern, sich in unserer schnelllebigen Zeit bewusst langsam zu verhalten. mehr
3. Preis: Cassia Vila: A Desire not so Strong
A Desire not so Strong fand als Performance statt und wird jetzt als Installation gezeigt. Damit befragt und reflektiert Cassia Vila das weitverbreitete geradezu inflationäre Konzept, in „Projekten“ zu arbeiten. Die Jury überzeugt die poetische Installation, deren Wirkung sich auch in einer sehr begrenzten räumlichen Situation entfalten kann. Die Zartheit der Arbeit beeindruckte ebenso wie die performativen Filmelemente. mehr
Sonderpreis Medieninformatik/Mediengestaltung: Johanna Hartmann, Lennart Schunk, Timo Scholz (alle Universität Bremen) und Lukas Kern (HfK Bremen) * VR (360° Video)
Die Arbeit VR (360° Video) – Realitätsillusion überzeugt durch die simple, punkige Umsetzung und die pointierte Verbindung von Virtual Reality (VR) und Realität. Die Besucherin oder der Besucher sieht durch eine VR-Brille den Raum, in dem sie oder er sitzt mit all seinen Gegenständen. Durch das Auftreten eines Schauspielers, der wie ein Ausstellungsbesucher agiert, wird die Virtualität der Szenerie in Frage gestellt. Als der Schauspieler in dem Video den sitzenden Menschen berührt, berührt gleichzeitig ein Roboterarm den Besucher – es kommt für diesen kurzen Moment zu einem Verschwimmen der Grenzen.
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